Kreis Paderborn (ots) –
(mb) Schnee, Schneematsch und Glatteis haben am Montag für gefährliche Straßenverhältnisse in der Höhenlagen des Kreises Paderborn geführt. Betroffen waren insbesondere die Bereiche Lichtenau, Bad Wünnenberg und Büren.
Zwischen 06.00 Uhr und 13.00 Uhr wurden der Polizei knapp 70 Verkehrsunfälle und zehn zusätzliche Gefahrenstellen im Kreis Paderborn gemeldet. Etwa 50 Unfälle standen im Zusammenhang mit Straßenglätte. Verletzt wurde dabei niemand. Autos, Busse oder Lastwagen kamen von den Straßen ab und rutschten in Gräben, gegen Mauern, Bäume, Laternenmasten oder Schilder. Auf einigen Gefäll- oder Steigungsstrecken kam der Verkehr teilweise zum Erliegen. Auf der B64, der K1 zwischen Borchen und Dörenhagen oder der Ortsdurchfahrt Asseln ging es zeitweise nicht weiter, weil Lkw oder Busse quer standen. Die L817 zwischen Lichtenau und Husen musste gesperrt werden, weil ein Tanklastzug sich quer gestellt hatte und weitere Lkw nicht mehr weiter kamen. In Paderborn-Neuenbeken rammte ein Ford einen Stromverteilerkasten. In mehreren umliegenden Straßen kam es dadurch zu Stromausfällen.
Bei der Aufnahme einiger Verkehrsunfälle stellten die Polizisten fest, dass unfallbeteiligte Autos mit Sommerreifen ausgestattet waren. So war ein Audi e-tron mit 285er Sommerreifen an einem Unfall in Lichtenau beteiligt. Zum Unfallzeitpunkt lagen rund zehn Zentimeter Neuschnee. 120 Euro Bußgeld und ein Punkt sind für den Fahrer fällig. Allein bei diesem von einem Beetle-Fahrer verursachten Unfall liegt der Sachschaden bei etwa 40.000 Euro. Insgesamt werden die Sachschäden auf eine sechsstellige Summe geschätzt.
Mindestens fünf Unfallverursacher entfernten sich unerlaubt vom Unfallort. Ermittlungen wegen Fahrerflucht laufen.
Bei einem Unfall ohne Straßenglätte auf der Warburger Straße in Paderborn wurde eine Skoda-Fahrerin (40) leicht verletzt. Eine Touran-Fahrerin war von Straßenrand angefahren und hatte den Skoda übersehen. Die Verletzte kam ins Krankenhaus.
Auch nach 13 Uhr wird bei Schneefall und weiterhin teils glatten Straßen mit Verkehrsbehinderungen und Unfällen im Kreis Paderborn gerechnet.
Wer bei Schnee- und Eisglätte mit Sommerreifen unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich, sondern stellt auch eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar. Anlassbezogen weist die Polizei nochmals darauf hin, dass laut Straßenverkehrsordnung bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur gefahren werden darf, wenn alle Räder mit entsprechenden Ganzjahres- oder Winterreifen ausgestattet sind, die mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sind. In einer Übergangsphase bis zum bis 30. September 2024 dürfen noch Reifen mit dem M+S Symbol genutzt werden, sofern diese nicht nach dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden.
Bei montierten Winterreifen sollte die Profiltiefe kontrolliert werden – 1,6 Millimeter sind vorgeschrieben. Jeder Millimeter mehr bringt mehr Sicherheit!
Auch Winterreifen kommen bei extremen Wetterbedingungen an ihre Grenzen. Höchstgeschwindigkeiten orientieren sich bei schlechten Wetterverhältnissen nicht am zulässigen Limit sondern liegen deutlich drunter.
Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 Meter, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht sogar eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann.
Die Polizei rät: Rechnen Sie auch an den kommenden Tagen mit Straßenglätte und stellen Sie sich auf längere Fahrzeiten ein. Gute Fahrt!
Fotos:
Ford rammt Stromverteiler – Stromausfälle in Paderborn-Neuenbeken
Audi e-tron mit 285 er Sommerreifen
Tanklastzug blockiert L817 bei Lichtenau
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Quelle: ots